Ein technisch anspruchsvolles und musikalisch hervorragendes Konzert präsentierte der Musikverein „Eintracht“ am Samstagabend in der Korntalhalle.

Geschrieben von Diana Wally

 

Recht anspruchsvoll war die Liedauswahl beim Weihnachtskonzert des Musikvereins „Eintracht“ Göttelfingen am Samstag .Bilder: Kuball

Göttelfingen. Der einzige Wermutstropfen war, dass viele Stühle im Saal unbesetzt blieben. Dies hielt die Aktiven um ihren Dirigenten Helmut Kiefer jedoch nicht davon ab, musikalische Höchstleistungen zu vollbringen und die Zuhörer zu begeistern. Anja Graf führte charmant mit vielen Hintergrundinformationen durch das Programm.

Beim „Tuba Tiger Rag“ von Harry De Costa brillierte Solist Hans Graf.

Mit der „Olympic Fanfare and Theme“ leiteten die Trompeten und Flügelhörner die schnelle Fanfare ein, die von John Williams für die Olympischen Sommerspiele 1984 komponiert worden war. Mit dem Oberstufenstück „Springtime Celebration“ von Alfred Reed hatte das Orchester im Sommer beim Wertungsspiel die Note „hervorragend“ erreicht und genauso kam es auch für die Zuhörer rüber. Der erste Teil der Ouvertüre wurde fröhlich und beschwingt durch das Holzregister eingeleitet. Im Mittelteil gab das vierköpfige Hornregister voluminös die romantische Melodie vor, die dann im Tutti die Zuhörer zum Träumen einlud, bevor die Ausgelassenheit und Energie des ersten Teils im Schlussteil wieder aufgegriffen wurde.

Höhepunkt des ersten Teils war eine Reise durch die sardische Natur und Kultur, die Komponist Hardy Mertens in „Xenia Sarda“ musikalisch umsetzte. Viele unterschiedliche Tempi- und Taktwechsel zeigten die vielseitigen Facetten der Mittelmeerinsel und insbesondere zahlreiche Soloteile und offen gespielte Stellen von Englischhorn, Oboen, Flöten und Klarinetten zogen das Publikum in ihren Bann.

Die Soundtrack-Highlights des Kinofilms „Jurassic Park“ erklangen anschließend im gleichnamigen Stück von John Williams und die schweren Schritte des berühmten Tyrannosaurus-Rex erklangen gleich zu Beginn im Schlagzeugregister, das bei diesem Stück besonders gefordert war.

Beim „Tuba Tiger Rag“ von Harry De Costa brillierte Tubist Hans Graf als Solist. Das klassische Dixieland-Stück im typischen New Orleans Stil versetzte die Zuhörer in die Südstaaten der 50er-Jahre und Hans Graf und das Orchester setzten den typischen Dixieland-Jazz gekonnt in Szene.

Als Dirigent Helmut Kiefer mit schwarzem Umhang und Vampirzähnen auf die Bühne trat erklangen die Glanzlichter des Musicals „Tanz der Vampire“ von Jim Steinmann. Rockig gefühlvolle Balladen wie „Sarah“ oder die „Totale Finsternis“ wechselten sich mit furiosen und lauten Melodien wie dem „Tanz der Vampire“ ab und gaben so das abwechslungsreiche Musical in all seinen Facetten wieder.

Mit der wunderschönen Polka „Morgengedanken“ von Norbert Gälle bewiesen die Göttelfinger, dass sie nicht nur die moderne, symphonische, sondern auch die traditionelle Blasmusik beherrschen und hier zeigten wie bei Polkas üblich vor allem das Tenorhorn-/Baritonregister sowie die Flügelhörner ihre Klasse.

Kurt Rehfelds Konzertmarsch „Band Meeting“ begann zunächst untypisch choralartig, bevor dann ein Trommelsolo und das Piccolo den flotten Marschrhythmus einleiteten der dann im Stil amerikanischer Märsche erklang und einen gelungenen Schlusspunkt setzte.

Nach der ersten Zugabe „Jubelklänge“ verabschiedeten sich die Musiker endgültig mit „Sayonara“, bei uns besser bekannt unter dem Lied „Nehmt Abschied Brüder“ und ließen damit einen sehr gelungenen und abwechslungsreichen Konzertabend ruhig und getragen ausklingen.

Auch die Jugendkapelle unter der Leitung von Julien Häbich konnte einmal mehr mit sehr anspruchsvoller Musikliteratur glänzen. Nach dem fetzigen Eröffnungsstück „Rockopening“ von Manfred Schneider glänzten Corinna und Lisa Jöchle als Solistinnen beim „Hornfestival“ von Kurt Gäble. Im dreiteiligen barocken Werk folgten nach der fanfaren Einleitung das von den Schwestern schön gespielte zweistimmige Hauptthema und der schnelle Schlussteil.

Bei „Queen in Concert“ erklangen bekannte Hits der Kultband wie „We will rock You“, „Bohemian Rhapsodie“ und „We are the Champions“ und die Jugendlichen bewiesen, dass man auch ohne E-Bass rockige Musik spielen kann.

Mit „Thank You for the Music“ von Abba erfüllte auch die Jugendkapelle die Forderung des Publikums nach einer Zugabe und bewies insgesamt, dass man sich in Göttelfingen um den Nachwuchs nicht zu sorgen braucht.

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